Kurse für Fachpersonen
Darüber hinaus hat die BFU ihr Kursangebot für Fachleute in der Kinderbetreuung erweitert. Mit Referaten, Beratungen und Kursen wurden Lehr- und Betreuungspersonen dazu motiviert, die Unfallprävention in den Schulalltag zu integrieren. Allerdings sind Schulen und Fachhochschulen immer schwieriger zu erreichen – zu viele Akteure wollen mit ihren Inhalten gehört werden. Die Kontaktpflege bleibt eine Daueraufgabe.
Verkehrsbildung von Kindern
Essenziell für die Verkehrsbildung von Kindern sind neben Eltern und Betreuungspersonen die Verkehrsinstruktorinnen und Verkehrsinstruktoren in den Gemeinden. Rund 200 von ihnen nahmen an der Tagung zum Thema «Velo fahren – ein Kinderspiel?» teil. Was können Velokurse und der schulische Verkehrsunterricht zur Entwicklung der nötigen Kompetenzen beitragen? Diese und weitere Fragen standen an der Tagung im Zentrum.
Seit über 70 Jahren unterstützen Patrouilleurinnen und Patrouilleure Schulkinder beim Queren der Strasse. Doch mehr als die Hälfte davon sind selbst noch Kinder. Obwohl sie speziell ausgebildet werden, kann diese verantwortungsvolle Aufgabe sie überfordern. Die BFU forderte 2022 deshalb ein Umdenken: Künftig sollen nur noch Erwachsene den Patrouilleurdienst übernehmen.
Aktiv gegen Ausfälle im Unternehmen
Rund 536 000 Erwerbstätige verunfallen jedes Jahr in der Freizeit – und verursachen in der Schweiz einen Ausfall von 7,5 Millionen Arbeitstagen. Mit den Präventionsangeboten der BFU können Unternehmen dagegen aktiv werden.
SafetyKits und Einsatzmittel
Sofort einsetzbar sind die SafetyKits, die in kompakter Form verschiedene Unfallthemen behandeln. So erfahren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Beispiel, warum Ablenkung im Strassenverkehr so gefährlich ist, welches die grössten Unfallrisiken beim Wandern sind oder worauf beim Heimwerken zu achten ist.
2022 hat die BFU SafetyKits zu den Themen Verbrennungen, Joggen und Alkohol neu entwickelt und die bestehenden Ausgaben zu den Themen Gartenarbeiten und Sichtbarkeit überarbeitet. Die Kits sind hoch im Kurs: Über 289 000 Exemplare wurden von den Unternehmen bestellt – Rekord! Weiter wurde die Palette an Einsatzmitteln rund um das Thema E-Mobilität ergänzt.
Beratungen und Schulungen
Für grosse Unternehmen stellt die BFU massgenschneiderte Präventionsangebote zusammen, zum Beispiel individuelle Beratungen oder firmenspezifische Schulungen – auch online in Webinaren.
Im Bereich der Analyse, Planung und Umsetzung von betrieblichen Präventionsmassnahmen fokussiert die BFU auf die Beratung und Unterstützung von Sicherheitsverantwortlichen in Unternehmen. Sie bietet Kurse an, um Sicherheitsfachleute aus- und weiterzubilden. Hier gab es nach der Pandemie erheblichen Nachholbedarf – dies zeigte sich bei den hohen Buchungszahlen. Einen Ausbau gab es im vergangenen Jahr bei den Angeboten in der Romandie – noch nie waren die Beraterinnen und Berater der BFU dort in so vielen Unternehmen präsent.
Unfälle dort verhindern, wo sie passieren
Unfälle in Städten und Gemeinden verhindern: Das ist das Ziel der über 1200 Sicherheitsdelegierten der BFU. Sie setzen das Know-how, das die BFU in ihrem Hauptsitz in Bern erarbeitet, vor Ort um. 2022 konnte das Netzwerk weiter ausgebaut werden. Der Fokus lag dabei auf grösseren Gemeinden mit über 5000 Einwohnerinnen und Einwohnern.
Sicherheitsdelegierte: mehr Beratungen bei Kitas
Die Sicherheitsdelegierten werden von der BFU in Sicherheitsfragen aus- und weitergebildet. 2022 wurde die Einführung für neue Sicherheitsdelegierte auf Basis der Unfallforschung und der Bedürfnisse vor Ort neu gestaltet. Die Delegierten werden nun vermehrt zu Generalisten und individuell vertieft in einzelnen Schwerpunkten ausgebildet. So können sie in den Gemeinden und Städten zu mehr Präventionsthemen beraten. 2022 nahmen insbesondere Beratungen von Kindertagesstätten zu.