Sport und Bewegung

Sport und Bewegung Immer mehr Menschen treiben Sport. Aber: Jedes Jahr sterben dabei in der Schweiz fast 200 Menschen. Die BFU hat sich 2022 auf verschiedenen Ebenen dafür eingesetzt, die Unfallrisiken im Sport zu reduzieren.

Schwimmen und Bergwandern im Fokus

Jedes Jahr verunfallen in der Schweiz 420 000 Sportlerinnen und Sportler, 15 000 davon schwer. Und 186 sterben. Um die hohe Zahl zu senken, muss man wissen, wo mit der Präventionsarbeit am besten anzusetzen ist.

Dazu braucht es einen Überblick über das Unfallgeschehen. Die BFU hat deshalb 2022 die Erhebung der tödlichen Sportunfälle in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern weitergeführt und die Ergebnisse publiziert.

Monitoring des Sicherheitsverhaltens

Um die Präventionsmassnahmen zielgruppengerecht zu planen und die Wirkung von Interventionen zu evaluieren, braucht es ein Monitoring des Sicherheitsverhaltens. Dazu wurden Erhebungen zum Sicherheitsverhalten und zur persönlichen Schutzausrüstung in den Themen Schneesport und Wassersport durchgeführt.

Seit 20 Jahren erfasst die BFU Ertrinkungsunfälle in der Schweiz. 2022 wurde geprüft, wie sich das Ausmass dieser Unfälle im Vergleich zu den Nullerjahren entwickelte. Erfreulich ist, dass heute weniger Kinder in Hallenbädern ertrinken. Aber: Es gibt heute generell mehr Tote bei Erwachsenen sowie in Seen und Flüssen.

Schwimmen in offenen Gewässern

Die BFU legte deshalb 2022 ein besonderes Augenmerk auf das Schwimmen in Seen und Flüssen und auf das Tragen und Mitführen einer Schwimmhilfe. Mit Partnerorganisationen wurden verschiedene Medien- und Partneraktionen durchgeführt. Ein weiterer Erfolg in der Ertrinkungsprävention: Über 30 000 Schülerinnen und Schüler bestanden den Wasser-Sicherheits-Check WSC.

Frau schwimmt mit Schwimmboje im See.

Die BFU legte 2022 ein besonderes Augenmerk auf das Schwimmen in Seen und Flüssen und auf das Tragen und Mitführen einer Schwimmhilfe.

Mehr Sicherheit beim Bergwandern

Unfälle beim Bergwandern passieren oft, wenn die Wanderin oder der Wanderer die Voraussetzungen für die gewählte Route nicht mitbringt. Diesen «Mismatch» zwischen den Fähigkeiten einer Person und den Anforderungen der Route zu reduzieren – daran arbeitete die BFU 2022 gemeinsam mit der Fachhochschule Wallis und weiteren Partnern.

Dabei wurde die bestehende Methodik zur Beurteilung von Wanderwegen überprüft und weiterentwickelt und im Rahmen einer Pilotstudie getestet. Daraus werden nun erfolgversprechende Ansätze fürs Bergwandern abgeleitet. 2023 folgt der dritte Schritt im Projekt: Es soll eine Web-Applikation entstehen, in der Bergwandernde ihre Fitness und ihre Fähigkeiten eingeben können und die passende Routen vorschlägt.

Sichere Sportanlagen

Die beiden Fachdokumentationen «Infrastrukturen für den Schul- und Vereinssport» sowie «Signalisation von Mountainbike-Anlagen» wurden im vergangenen Jahr überarbeitet.

2022 erschien eine Fachdokumentation zu Freizeitanlagen im urbanen Raum. Damit werden Städte und Gemeinden bei der Planung und Umsetzung von sicheren Freizeitanlagen unterstützt. Bei den Beratungen standen im vergangenen Jahr Bäderanlagen, Mountainbike-Anlagen und weitere Sportinfrastrukturen im Zentrum.

Gerade bei Mountainbike-Anlagen verändern sich im Moment die Rahmenbedingungen – auch wegen dem neuen Veloweggesetz. Die BFU wirkt hier darauf hin, dass Neuerungen nicht zulasten der Sicherheit gehen. Wie wichtig es ist, dass Sportanlagen möglichst sicher gebaut und betrieben werden, zeigte die BFU zudem am Forum Sport auf.

Grosses Echo bei Snowparkanlagen

Die Fachdokumentation «Snowparks» stiess in der Fachwelt auf grosse Resonanz. 2022 konnten empfohlene Standards in der Praxis umgesetzt werden. Im Vordergrund standen dabei der Bau von Sprüngen und die Verankerung der Standards in der nationalen Kommission für die Unfallverhütung auf Schneesportanlagen (SKUS).

Die BFU analysierte zusammen mit dem Verband Seilbahnen Schweiz SBS und der Suva den Prozess für die Prüfung und Abnahme sicherer Schneesportanlagen, und sie definierte Anpassungen. Künftig sollen die Prüfberichte deutlicher auf Unfallprävention fokussieren. Weiter wurde das Angebot an risikoarmen Skitouren auf der Website «Skitourenguru» ausgeweitet und vermarktet.

Trampolinparks boomen weiter: Mit Vertreterinnen und Vertretern der Branche diskutierte die BFU mögliche Präventionsmassnahmen. Zusammen mit den Betreibern von Trampolinparks werden diese nun implementiert – zum Beispiel eine einheitliche Unfallerfassung.

Juniorenfussball.

Die BFU unterstützte 2022 den Aufbau der Trainingsinhalte von J+S und BASPO für Sportlehrpersonen.

Bessere Sicherheitsstandards im geleiteten Sport

Für geleitete und fremdorganisierte Sportsettings wurden die bisherigen Bestrebungen in der Unfallprävention intensiviert. Hier galt es unter anderem, die von Swiss Olympic in den Leistungsvereinbarungen mit den Sportverbänden aufgeführten Auflagen zur Unfallprävention mit ausgewählten Verbänden zu diskutieren und Perspektiven für die Umsetzung von wirksamen Massnahmen aufzuzeigen.

Die BFU beriet dazu verschiedene Verbände im Fussball, Unihockey, Volleyball, Handball und Basketball und lancierte eine Partnerschaft mit der Spielervereinigung im Eishockey.

Wichtig war auch die Zusammenarbeit mit J+S: Der gemeinsam entwickelte Lernbaustein «Power to win» fördert die athletische Entwicklung, macht Kinder kräftiger, schneller, robuster und beweglicher. Die BFU unterstützte 2022 zudem den Aufbau der Trainingsinhalte von J+S und BASPO für Sportlehrpersonen.

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