Überschätzung und schlechte Ausrüstung
Immer wieder überschätzen Schneesportlerinnen und Schneesportler ihre Fähigkeiten oder sind mit einer nicht gewarteten Ausrüstung auf den Pisten unterwegs. Das sind zwei Gründe, weshalb die Pistenrettungsdienste jedes Jahr 14 000 Personen nach Unfällen versorgen müssen. Der mit Abstand grösste Teil davon verletzte sich beim Skifahren (80 %), gefolgt vom Snowboarden (15 %). Dazu kommen Unfälle beim Schlitteln (4 %) und bei weiteren Schneesportarten (1 %). Dieses Verhältnis ist seit mehreren Jahren unverändert, wie die Verletztentransportstatistik der BFU zeigt. Seilbahnen Schweiz (SBS) erfasst für diese Statistik die Unfälle, die durch die lokalen Pistenrettungsdienste betreut werden. 2024 erschien die Statistik bereits zum zehnten Mal. Zudem konnte die Zusammenarbeit für Sicherheit auf Schneesportanlagen mit SBS und der Suva um vier weitere Jahre verlängert werden.
Ertrinkungsrisiko senken
Jedes Jahr ertrinken in Schweizer Seen und Flüssen über 20 Personen beim Baden und Schwimmen. In rund 22 % der Fälle waren die Schwimmerinnen und Schwimmer allein unterwegs. Wer ohne Begleitung schwimmt, hat ein erhöhtes Ertrinkungsrisiko. Die BFU empfiehlt deshalb, in offenen Gewässern nie allein zu schwimmen und immer eine Auftriebshilfe dabeizuhaben. Darauf machte sie im Sommer 2024 an einem Sensibilisierungsevent im Rahmen ihrer Kampagne «oben bleiben» mit Partnern und einem überraschenden Video mit Synchronschwimmerinnen im Tessin aufmerksam – das mediale Interesse war gross.
Zehn Kantone an Bord
Der Wasser-Sicherheits-Check WSC steht für Selbstrettungskompetenz im Wasser. Der WSC-Ausweis bestätigt, dass sich Kinder nach einem Sturz ins Wasser selbst an den Rand oder ans Ufer retten können. In vielen Kantonen ist der Wasser-Sicherheits-Check bereits fixer Bestandteil des Schwimmunterrichts in der Schule. Und es werden immer mehr: 2024 kam mit Luzern der zehnte Kanton dazu. Im vergangenen Jahr haben rund 35 000 Kinder den WSC-Ausweis erhalten.
Unfallprävention im Sport etablieren
Die BFU bringt immer wieder die wichtigsten Player im Sport an einen Tisch. So ist die Zusammenarbeit mit Sportverbänden auch in der nationalen Sensibilisierungskampagne ein wichtiger Baustein. Beispielsweise mit dem Volleyball- und dem Unihockeyverband. Aber nicht nur: Die BFU setzt sich bei den Verbänden auch dafür ein, dass die Unfallprävention konzeptionell verankert und etabliert wird. Und hilft so gleich doppelt: Erstens werden Unfälle vermieden und zweitens erfüllen Verbände so ihren gesetzlichen Auftrag, mit dem auch die Sportfördergelder des Bundes verknüpft sind.
In der Schweiz verletzen sich jedes Jahr 110 000 Menschen bei Spielsportarten wie Fussball, Unihockey oder Basketball. Die BFU lud deshalb Expertinnen und Experten aus Verbänden, Vereinen und der Unfallprävention zum Forum Sport ein, um mit ihnen zu diskutierten, wie sich diese Unfälle verhindern lassen – ohne dass die Attraktivität des Sports darunter leidet.
Return to Play? Nur ohne Schmerzen!
Fast jede zweite Verletzung in Spielsportarten ist auf eine Vorschädigung des betroffenen Körperteils zurückzuführen. Wer also angeschlagen spielt, riskiert, sich noch schwerer zu verletzen. Dank den Checklisten «Return to Play», die die BFU 2024 zusammen mit der Suva und dem Schweizerischen Fussballverband erarbeitete, können Trainerinnen und Trainer auch ohne medizinische Kenntnisse abschätzen, ob eine Spielerin oder ein Spieler nach einem Zusammenstoss beim Zweikampf oder nach einem Misstritt wieder zurück aufs Spielfeld kann. Damit könnten viele der Verletzungen im Spielsport vermieden und auch die damit verbundenen Kosten von derzeit 653 Millionen Franken pro Jahr gesenkt werden. Zwei Checklisten von «Return to Play» enthalten Übungen für Knie und Fussgelenke, deren Belastungsintensität von Übung zu Übung zunimmt. Eine weitere Checkliste für Gehirnerschütterungen folgt.